Seiteninhalt

Ehrenbürger der Stadt Ingolstadt

"Zu Ehrenbürgern können Persönlichkeiten ernannt werden, die sich in außerordentlicher Weise um die Stadt Ingolstadt verdient gemacht haben. Die Ehrenbürgerwürde ist die höchste Auszeichnung, welche die Stadt vergibt."
(§ 2, Satzung über kommunale Auszeichnungen der Stadt Ingolstadt)


Horst Seehofer (2022)

Horst Seehofer trat im Jahre 1969 in die Junge Union ein, 1971 auch in die CSU und wurde gleichzeitig zum Ortsvorsitzenden gewählt. Seine erste Wahl in den Deutschen Bundestag erfolgte 1980 als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Ingolstadt. Dies war der Startschuss für seine bundespolitische Karriere.

In den Jahren 1983 bis 1989 war er sozialpolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe. Von 1989 bis 1992 bekleidete er das Amt des parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung. 1992 wurde er zum Bundesminister für Gesundheit (bis 1998) ernannt. Von 1994 bis 2008 war er stellvertretender Parteivorsitzender der CSU sowie von 1998 bis 2004 stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU Bundestagsfraktion. Nach der Bundestagswahl im Jahre 2005 wurde Horst Seehofer zum Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ernannt.

Am 27. Oktober 2008 wählte der Bayerische Landtag Horst Seehofer zum Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern.

In seiner Ministerpräsidentenzeit war er von Oktober 2008 bis Januar 2019 Parteivorsitzender der CSU, sowie vom 1. November 2011 bis zum 1. November 2012 turnusgemäß Bundesratspräsident. Als solcher übernahm er am 17. Februar 2012 nach dem Rücktritt Christian Wulffs vorübergehend, bis zur Wahl des neuen Bundespräsidenten Joachim Gauck am 18. März 2012, die Amtsgeschäfte des deutschen Staatsoberhaupts.

Zudem war er von 2013 bis 2018 als gewähltes Mitglied im Bayerischen Landtag vertreten.

Horst Seehofer trat am 13. März 2018 als Ministerpräsident zurück. Seit dem 13. Dezember 2017 war er der dienstälteste Ministerpräsident in Deutschland gewesen.

Zuletzt war er von März 2018 bis Dezember 2021 Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat. Mit über zwölf Amtsjahren war Horst Seehofer der dienstälteste amtierende Bundesminister in dieser Bundesregierung.

Horst Seehofer hat über Jahrzehnte in seinen Ämtern und als Funktionsträger verschiedener Institutionen große Verdienste erworben und hohe Auszeichnungen erhalten. Er ist ein herausragender Politiker, sein Wirken und seine Schaffenskraft kamen in vielen Situationen und Facetten auch der Stadt Ingolstadt zu Gute.

Zu den Projekten, die Horst Seehofer für Ingolstadt entscheidend mit vorangebracht hat, gehören der Ausbau des ICE-Streckennetzes mit Bahnhalt in Ingolstadt – was zur Verbesserung der Standortqualität für Wirtschaft und Bevölkerung beiträgt – sowie der Haltepunkt „Ingolstadt Audi“, einem eigenen Audi-Werksbahnhof der nicht nur den Beschäftigten des Audi dient sondern auch den Besuchern der Landesgartenschau 2020 zu Gute kam. Des Weiteren ist die Gründung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt in Ingolstadt sowie der stetige Ausbau der Technischen Hochschule Ingolstadt zu nennen. Durch die hervorragende Ausbildung der Studierenden zu Fach- und Führungskräften trägt die Hochschule zu einer dynamisch-erfolgreichen Region mit einer ausgeprägten Wirtschaftsstruktur bei. Auch wäre die Gründung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt ohne seinen herausragenden Einsatz nicht möglich gewesen. Zudem hat Horst Seehofer sich für den Bau verschiedener Ortsumgehungen eingesetzt, die der Verkehrsentlastung innerorts dienen und somit die Lebensqualität der im Ortskern lebenden Bürgerinnen und Bürger steigert.

Horst Seehofer hat sich um die Stadt Ingolstadt und ihre Bürgerinnen und Bürger in außerordentlicher Weise verdient gemacht.


Leopold Stiefel (2016)

Leopold Stiefel wurde am 19. Februar 1945 in Braunau am Inn, Österreich, als Kind einer in den Kriegswirren aus Jugoslawien fliehenden Familie geboren. 1951 kam er nach Ingolstadt.

Nach dem Abschluss der Volksschule absolvierte Leopold Stiefel eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann und arbeitete sich vom Verkäufer zum Geschäftsführer und Gesellschafter der Firma FEG Kellerhals hoch. Im Jahre 1979 war er Mitbegründer der Firma Media Markt und von Beginn an Geschäftsführer und Gesellschafter. Ende 2006 schied er aus der Unternehmensleitung aus, blieb aber weiterhin Gesellschafter der Firmengruppe und Mitglied im Gesellschafterausschuss der Media-Saturn-Holding GmbH. Er hat bei Media-Saturn zum Wechsel vom gründer- zum managergeführten Unternehmen beigetragen, das mit 100 Mitarbeitern begann und heute allein in Ingolstadt rund 2.500 Arbeitsplätze stellt. Aus dem Unternehmen wurde eine weltweit bekannte Marke.

Leopold Stiefel gehörte von 2002 bis 2014 dem Stadtrat an, war in verschiedenen städtischen Tochtergesellschaften im Aufsichtsrat und Verwaltungsrat vertreten und brachte seinen wirtschaftlichen Sachverstand ein. Er setzte sich dafür ein, Ingolstadt als attraktiven Standort für Unternehmen und als einen attraktiven Lebensraum für die Menschen zu gestalten.

Leopold Stiefel war Hauptsponsor und Vorsitzender im Beirat des ERCI. Er hat durch seine Möglichkeiten als Unternehmer für die wirtschaftliche Stabilität des Vereins gesorgt. Ihm verdankt der Eishockeysport in Ingolstadt seinen heutigen Erfolg.

Während seiner Amtszeit als Mitglied im Hochschulrat der heutigen Technischen Hochschule war Leopold Stiefel an der strategischen Entwicklung der Hochschule maßgeblich beteiligt.

Angesichts seines wirtschaftlichen Erfolges verlor Leopold Stiefel sein soziales Engagement nie aus den Augen. So engagierte er sich für die Ingolstädter Bürgerstiftung, die Ingenium-Stiftung und unterstützte, mit Erlösen aus den Media-Markt-Weihnachtstombolas – die immer persönlich von ihm aufgestockt wurden, zahlreiche soziale Projekte, Initiativen und Vereine in und um Ingolstadt.

Leopold Stiefel ist eine Persönlichkeit, die sich in herausragender Weise um die Stadt Ingolstadt und ihre Bürgerinnen und Bürger verdient gemacht hat. Seine außergewöhnlichen Verdienste um die bayerische Wirtschaft kamen und kommen der Stadt Ingolstadt zu Gute. Für seine unternehmerische Leistung und sein vielfältiges soziales Engagement wurde Leopold Stiefel mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Leopold Stiefel hat sich um die Stadt Ingolstadt in außerordentlicher Weise verdient gemacht.


Hermann Regensburger (2009)

Hermann Regensburger wurde 1940 in Ingolstadt geboren, hat die Moritzschule und das Christoph-Scheiner-Gymnasium besucht. Seine Ausbildung zum Diplomverwaltungswirt hat er 1963 als bester Anwärter in Bayern abgeschlossen. Er war an den Landratsämtern Pfaffenhofen und Eichstätt tätig und arbeitete auch am Landratsamt Ingolstadt und war dort von 1966 bis 1972 Personalratsvorsitzender.
 
Sein politisches Engagement begann 1966 mit dem Eintritt in die CSU. Er war zwei Jahre Vorsitzender des Kreisverbands, dann langjähriges Mitglied im Vorstand der CSU Oberbayern und schließlich im Landesvorstand der Partei.  Schon 1967 wurde er Mitglied im Bezirksausschuss Nordwest. 1972 wurde er in den Ingolstädter Stadtrat gewählt. Zweieinhalb Jahre lang war er Zweiter Bürgermeister. Von 1974 bis 1993 war er Vorsitzender der CSU Stadtratsfraktion. Insgesamt gehörte er dem Stadtrat seit dem Jahr 1972 insgesamt 36 Jahre bis zum 30. April 2008 als Stadtratsmitglied an.
 
Hermann Regensburger hat darüber hinaus aber auch eine landespolitische Karriere, auf die er zurückblicken kann. 1974 wurde er mit deutlicher Stimmenmehrheit als Direktkandidat in den bayerischen Landtag gewählt. Er blieb bis zum Herbst 2003 dessen Mitglied. Er war von 1986 an innenpolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Verfassungs-, Rechts- und Kommunalfragen, 1993 wurde Hermann Regensburger als Staatssekretär ins Bayerische Staatsministerium des Inneren berufen, ein Kabinettsamt, das er bis 2003 ausübte.
 
Für die Stadt Ingolstadt und die Region hat sich Hermann Regensburger in den 41 Jahren seiner Tätigkeit vor Ort und auch als Landtagsabgeordneter und Mitglied des bayerischen Kabinetts mit höchstem Engagement eingesetzt. Zu den Projekten, die Hermann Regensburger entscheidend mit angeschoben hat, gehört die Errichtung des Landgerichts im Jahre 1988 in Ingolstadt. Es war die erste Errichtung eines Landgerichts in Bayern nach über 100 Jahren. Heute stellt es mit drei Amtsgerichtsbezirken in der Region eine feste Größe dar.
 
In seine maßgebliche Verantwortung fällt auch die Ansiedlung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt. Heute gehört die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der inzwischen umbenannten Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zu den wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland, die hohes Ansehen genießen. Dazu gehören auch die Gründung der Fachhochschule und der Ausbau des Klinikums Ingolstadt zu einem Krankenhaus der Hauptversorgungsstufe. Ferner sind zu erwähnen der Ausbau des bayerischen Armeemuseums nach seiner Gründung in Ingolstadt 1972 und die Entscheidung, das bayerische Polizeimuseum anzusiedeln.
 
Zu nennen sind ferner der Ausbau der Friedens-Kaserne als Standort der Polizeidirektion Ingolstadt und des Finanzamts, sowie die Auswahl Ingolstadts als Standort für das Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Das alles sind Themen, die Hermann Regensburger politisch und beruflich beschäftigten und die wesentlich zur Entwicklung und zum Wohlstand Ingolstadts beigetragen haben.
 
Sein jahrzehntelanger außerordentlicher Einsatz zum Wohl der Stadt und der Region verdient Respekt und erhielt mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde am 24.11.2009 eine angemessene und gebührende äußere Würdigung.

Peter Schnell (2002)


Peter Schnell war von 1966 bis zum 30. Juni 1972 Mitglied des Stadtrates der Stadt Ingolstadt. Vom 01. Juli 1972 bis zum Ende seiner Amtsperiode am 30. April 2002 bekleidete er das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Ingolstadt.

Peter Schnell hat in seiner 30-jährigen Amtszeit als Oberbürgermeister die Stadt durch sein Wirken in vielfacher Hinsicht nachhaltig geprägt und geformt. Seinem Engagement und seiner Tatkraft ist es zu verdanken, dass in dieser Zeit viele bedeutsame Projekte verwirklicht werden konnten, welche maßgeblich dazu beigetragen haben, dass sich Ingolstadt zu einer modernen, attraktiven und bürgerfreundlichen Großstadt und zu einem leistungsfähigen Oberzentrum für den gesamten mittelbayerischen Raum entwickeln konnte. Unter seiner Federführung wuchs die Stadt Ingolstadt zu einem dynamischen Wirtschaftszentrum mit moderner und gut ausgebauter Infrastruktur heran.

Der Erhalt des kulturellen Erbes und damit die Bewahrung des historischen Charakters der Festungs- und Herzogsstadt Ingolstadt war Oberbürgermeister Peter Schnell von Anfang an ein besonderes Anliegen. Durch Projekte und Modellvorhaben wie die Widmung der Ludwigstraße in eine Fußgängerzone, die flächenhafte Verkehrsberuhigung und die systematische Sanierung der historischen Innenstadt, sowie der alten Festungs- und Militärbauten trug er maßgeblich zur Verbesserung der urbanen Qualität der Altstadt bei.

Große Verdienste hat sich Peter Schnell um die Gründung der Fachhochschule und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt erworben. Mit der Eröffnung der Fakultät hat Ingolstadt nach fast zwei Jahrhunderten wiederum eine universitäre Einrichtung. Auch in kultureller Hinsicht profitierten die Stadt und ihre Bürger vom Engagement ihres Oberbürgermeisters. Durch die Ausweitung des kulturellen Angebots in den Bereichen Theater, Museen, Konzerte und Ausstellungen erlangte Ingolstadt ein ausgezeichnetes Renommee als Kulturstadt weit über die Stadtgrenzen hinaus. Den Eindruck einer weltoffenen Großstadt verstärkte Oberbürgermeister Peter Schnell durch den Aufbau und die Vertiefung verschiedener Städtebeziehungen und –partnerschaften.

Einen Schwerpunkt seiner Arbeit sah er auch in einer nachhaltigen Umweltpolitik und Verbesserung der Lebensqualität, in deren Mittelpunkt der Landschaftsschutz und insbesondere die Revitalisierung der Donauauen standen.

Peter Schnell zeichnete sich während seiner gesamten Amtszeit durch Bürgernähe und Bürgerfreundlichkeit aus. In seiner Funktion als Stadtoberhaupt und oberster Dienstvorgesetzter kombinierte er Pflichtbewusstsein mit einem hohen Maß an Menschlichkeit. Er orientierte sich stets an seinem Leitbild der „humanen Stadt“. Seine Vision einer „Bürgerstadt“ setzte er in die Tat um, indem er die Anliegen der Menschen ernst nahm. Beispielhaft ist sein Werben für mehr Toleranz und gegenseitiges Vertrauen im Umgang zwischen den Menschen verschiedener Länder und Kulturen. In Ingolstadt entwickelte sich eine Kultur der Bürgerfreundlichkeit, welche bayernweit Modellcharakter hat.

zurück zur Übersicht